Der Unterschied zwischen PA12 und PA11
3DBAVARIA bietet eine Vielzahl an Kunststoffmaterialien für die additive Fertigung von Prototypen, Funktions- und Serienbauteilen an. PA12 auch bekannt als Nylon ist dabei das am häufigsten eingesetzte Material im Bereich der pulverbettbasierten 3D Druck Technologien. Wir bieten zwei 3D Druck Verfahren dieser Kategorie an. Das selektive Lasersintern und das HP Multi Jet Fusion. Die genauen Unterschiede der beiden Technologien können Sie hier nachlesen. In diesem Beitrag wollen wir unseren Allround-Werkstoff PA12 mit der etwas teureren Alternative PA11 vergleichen.

Polyamid 12 - PA12
Der bewährte und robuste Kunststoff PA12 (hier im Vergleich PA2200) zeichnet sich durch eine hohe Langzeitstabilität und einer guten Chemikalienresistenz aus. Es ist aktuell das günstigste Material im Bereich der pulverbettbasierten Verfahren, biokompatibel nach EN ISO 10993-1 und USP/level VI/121 °C. Neben der Eignung für Lebensmittelkontakt bietet er zudem eine hohe Prozessstabilität und ermöglich so sehr genaue und formstabile Bauteile in wiederholbaren Qualität.
Die vielfältigen Möglichkeiten einer nachträglichen Veredelung, wie bspw. durch Färben, Gleitschleifen oder Keramikstrahlen machen diesen Kunststoff zur perfekten Wahl für hochwertige, robuste und zugleich langlebige Prototypen, Funktionsteile oder Kleinserien. Bauteile aus PA12 bieten eine gute Alternative zum Spritzgussmaterial ABS oder PA6.


Polyamid 11 - PA11
Dieser Hochleistungskunststoff basiert zu 100% auf nachwachsenden Rohstoffen. Rizinusöl bildet die Basis des PA11 Materials, welches aus den Samen des afrikanischen Wunderbaumes oder „Ricinus communis“ gewonnen wird. Das Öl, welches zu 80-85% aus Rizinolsäure besteht, muss zur Herstellung von Polyamiden zunächst raffiniert werden. Nach diversen Prozessschritten kann es in die gewünschten Monomere umgewandelt werden.
PA11 zeichnet sich durch eine äußerst hohe Materialzähigkeit aus, ist fest und flexibel genug um Spritzlinge aus PP zu ersetzen und behält die hervorragenden Eigenschaften über einen breiten Temperaturbereich (> 40°C – 130°C >) hinweg. Vor allem in der Automobilbranche ist dieses Material von sehr großer Bedeutung, da es bei einem Bruch nicht splittert. Es wird daher oft in Innenräumen von Fahrzeugen eigesetzt.

Mechanische Eigenschaften PA12 und P11
Für jede Anwendung sollten die mechanischen Eigenschaften eruiert werden. Im Prinzip macht man mit beiden Materialien PA11 und PA12 meist nichts falsch. Preislich sind PA11 Teile bis zu 50% teurer als Bauteile aus PA12. Das liegt nicht zwingend am Materialpreis sondern eher daran, dass die Nachfrage nach PA11 aktuell noch wesentlich geringer ist und dadurch Baujobs nur schlecht ausgelastet werden können. Im folgenden finden Sie den Vergleich der mechanischen Eigenschaften beider Materialien:
Mechanische Eigenschaff | Prüfnorm | Einheit | PA12 (PA2200) | PA11 (PA1101) |
---|---|---|---|---|
Zugmodul | ISO 527 | MPa | 1650 | 1600 |
Zugfestigkeit | ISO 527 | MPa | 48 | 48 |
Bruchdehnung | ISO 527 | % | 18 | 45 |
Charpy-Schlagzähigkeit (+23°C) | ISO 179/1eU | KJ/m² | 53 | N |
Charpy-Kerbschlagzähigkeit (+23°C) | ISO 179/1eA | KJ/m² | 4.8 | 7.8 |
Biegemodul (+23°C) | ISO 178 | MPa | 1500 | - |
Shorehärte | ISO 7619-1 | - | 75 | 75 |
Schmelztemperatur (20°C/min) | ISO 11357-1/-3 | °C | 176 | 201 |
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